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    Aschau ist ein touristisch geprägtes Dorf im mittleren Zillertal mit ca 1700 Einwohnern.
    Die wichtigsten Gebäude des Dorfes, wie Gemeindehaus, Bank, Nahversorger und Kirche reihen sich entlang der Dörferstraße  auf. Das Widum aus dem 17. Jahrhundert ist direkt an die Südseite der Kirche angebaut. Gemeinsam stehen die beiden Gebäude  unter Ensembleschutz.
    Aufgrund der personellen Situation in der Diözese, wurde das Widum in seiner Funktion als Wohnhaus des Pfarrers schon seit längerem nicht mehr verwendet und verfiel zusehends.

    Aufgabenstellung war die Weiterentwicklung und Neuinterpretation der alten Bausubstanz.
    Für die Pfarrgemeinde war der Wunsch nach Räumlichkeiten für die verschiedenen Gruppen und die Verwaltung sowie die Errichtung eines für Feste und Feiern verwendbaren Pfarrsaales ein Anliegen. Das zur Verfügung stehende Budget war gering und erst  durch öffentliche Subventionsgeber gesichert. Viele Arbeiten wurden durch Eigenleistung der Pfarrgemeinde ausgeführt.

    Das erste Obergeschoß im Altbau wurde vollkommen entkernt und durch die Entfernung der Decke über dem ersten Obergeschoß entstand ein zweigeschossiger ca 110m² großer Pfarrsaal. Der bestehende Dachstuhl wurde soweit möglich erhalten und durch 3 neue Stahlkonstruktionen unterspannt. In den neuen Pfarrsaal integriert ist eine „Holzschachtel“, die sich auf zwei Seiten öffnen lässt und gleichzeitig als Küche und Bar Verwendung findet.

    Der kleine Zubau an der Westseite nimmt die Flucht des Kirchturmes auf und ist von diesem seitlich abgesetzt. Im ersten Obergeschoß befinden sich die „dienenden“ Räumlichkeiten, Foyer und Nassbereiche. Im Erdgeschoss Neubau ist neben den Sanitärräumen noch eine Kleinwohnung untergebracht. Die Erschließung des 1.Obergeschosses erfolgt über eine außenliegende, behindertengerechte Rampe, die den Pfarrgarten umschließt und damit einen räumlichen Abschluss nach Westen bildet.

    Der Versuch an den dörflichen Strukturen weiterzubauen ohne in das im Zillertal typische Tiroler Bauklischee zu verfallen, zeigt sich auch an den verwendeten Materialien. Im Gegensatz zu dem weiß verputzten Altbau, wurden die neuen Bauteile in beige eingefärbtem Sichtbeton errichtet. Im Inneren sind die neuen Räumlichkeiten in Holz und die Bestandsräume  verputzt ausgeführt. Alt- und Neubau sind auch im Inneren ablesbar.

    Pfarrzentrum Aschau

    Bauherr
    Pfarre Aschau im Zillertal

    Architektur
    Paul Senfter

    Auszeichnung
    Nominierung zum ZV Bauherrenpreis 2013

    Ausführung
    2010-2013

    Standort
    Aschau im Zillertal, AUT

    Bild
    David Schreyer