Das Widum ist eines der ältesten Gebäude im Zentrum der Gemeinde Mieders, direkt an der Widumsgasse gelegen. Es ist in eine noch sehr ländlich geprägte, intakte dörfliche Umgebung aus bäuerlichen Betrieben und Obstgärten eingebettet.
Die Überlegungen der Pfarre reichten von Abriss und Neubau bis zur Sanierung der bestehenden Bausubstanz. Das Erdgeschoss war auf Grund von Feuchteschäden nur eingeschränkt verwendet.
Die ursprünglich im Obergeschoss vorhandene Pfarrerwohnung war nicht mehr erforderlich, wodurch das Gebäude für die rein pfarrliche Verwendung zu groß wurde. Die Gemeinde Mieders hatte Bedarf an Kleinkindbetreuung. Durch die gemeinsame Verwendung der Räumlichkeiten ergab sich einerseits ein Mehrwert für das Dorf und andererseits wurde das Bauvorhaben dadurch finanzierbar.
Im Erdgeschoss, mit Zugang von der Widumgasse, werden die Räume großteils von der Pfarre verwendet. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt über einen eigenen Eingang an der Nordost Seite auf das Zwischenpodest des Stiegenhauses. Straßenseitig wurden die Räume für zwei Kinderkrippengruppen adaptiert. Der im Jahr 1985 errichtete, südseitige Holzzubau wurde abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Durch die Erweiterung um bestehende Räume entstand ein Pfarrsaal mit angrenzender Küche und Lagerräume. Die bestehende Holzdecke über dem 1.Obergeschoss wurde abgebrochen, wodurch der neue Saal bis zum Dach reicht und von oben über Dachflächenfenster belichtet wird. Die alte Dachstruktur bleibt im Saal als konstruktives Element sichtbar. An den Pfarrsaal schließt im Außenbereich eine Terrasse an, welche niveaugleich in den Pfarrgarten und Kinderspielplatz übergeht. Eine bis in den Garten führende Rampe ermöglicht die behindertengerechte Erschließung der Räume im Obergeschoss.
Ein gewölbter Kellerraum wurde als Jugendraum für die Pfarre adaptiert.
Das Nebeneinander von alter Bausubstanz und Neuem prägt den Charakter des Hauses.
Bauherr
Pfarre Mieders
Architektur
Paul Senfter
Standort
Mieders, AUT
2014 – 2015
Architekturbild
David Schreyer